Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Huber – Friedensethik
Professor Dr. Wolfgang Huber hält am Montag, 17. April, um 19.30 Uhr in der evangelischen Andreaskirche, Hauptstraße 62, einen Vortrag zum Thema: „Nie wieder Krieg!? – Friedensethik in der Zeitenwende“. Der Eintritt ist frei. Eine Spende wird erbeten.
Huber kommt auf Einladung der vier Eninger Kirchengemeinden, die seit 1989 jeweils im Frühjahr zu Vorträgen über theologische oder gesellschaftspolitische Themen einladen. Unter anderem waren schon Walter Kasper, Anselm Grün, Walter Klaiber oder die Journalistin Michaela Pilters zu Gast.
Professor Dr. Wolfgang Huber gilt als einer der profiliertesten Theologen Deutschlands und betätigt sich als Vordenker in ethischen Fragen. Zum russischen Angriffskrieg sagt Huber: „Eine Unterstützung der Ukraine ist in dieser Situation angemessen, ja geboten. Der Maßstab dieser Unterstützung ist die Bändigung der Gewalt durch das Recht. Eine wichtige Zielsetzung muss darin bestehen, den Krieg so schnell wie möglich zu beenden und eine Lösung des Konflikts herbeizuführen, bei der die Selbstständigkeit und Integrität der Ukraine gewahrt wird. Beides ist notwendig: das Eintreten für den Frieden mit Mitteln des Rechts und notfalls mit rechterhaltender Gewalt, aber ebenso die Arbeit für eine Welt, in der das gewaltfreie Zusammenleben Schritt für Schritt vorankommt.“
Huber war von 1994 bis 2009 Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg. Sechs Jahre lang, von 2003 bis 2009, repräsentierte er als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die rund 20 Millionen Menschen evangelischen Glaubens in der Bundesrepublik. Mehrfach war er im Gespräch als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten.
In seine Zeit als Ratsvorsitzender fällt die Friedensdenkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ (2007). Mit einem persönlichen Appell hat er auch auf die Dringlichkeit der Klimaverantwortung hingewiesen („Es ist nicht zu spät für eine Antwort auf den Klimawandel“, 2009).
Heute widmet sich Wolfgang Huber vor allem der Wertevermittlung in Wirtschaft und Gesellschaft. Seine Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Wirtschaftsethik, Bioethik, Bildung und Generationengerechtigkeit. Er arbeitet als Publizist und Theologie-Professor an der Berliner Humboldt-Universität, in Heidelberg und im südafrikanischen Stellenbosch.
Wem es nicht möglich ist, den Vortrag in der Andreaskirche mitzuerleben, kann ihn im Livestream unter www.youtube.com/channel/UCnNlfQDiVw5KvndKCl12vWA mitverfolgen.